[Clemens]

Dieses Forum wurde auf Bitten der IG Horrem e.V. (http://www.ighorrem.de) eingerichtet, um Informationen und Meinungen zum Bauvorhaben der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Dormagen zu sammeln und zu veröffentlichen.

Die Planung betrifft das Gelände des ehemaligen "Horremer Hof", der erstmals im Jahr 1619 urkundlich erwähnt wurde. Er war einst der größte Gutshof in Dormagen-Horrem; umgangssprachlich wird er auch Beyer-Hof genannt.
Das stattliche Gutshaus ist seit ungefähr 25 Jahren Sitz der Baugenossenschaft, die dieses Haus bisher behutsam gepflegt hat. So konnte die alte Ausstrahlungskraft dieses einstig größten Horremer Hof-Ensembles weitgehend erhalten bleiben.

Die Baugenossenschaft hat mittlerweile das alte Hof-Gelände komplett erworben und plant, in drei Bauabschnitten alle alten Gebäude abzureissen. Dafür sollen ein modernes Verwaltungsgebäude sowie 40 barrierefreie Wohnungen entstehen.
Diese Bebauung soll nach geltendem Baurecht zulässig sein.
Hauptgründe für die Genossenschaft:
• Die vorhandene Fläche wird besser ausgenutzt
• Das Herrenhaus mit einem nicht zeitgemäßem Zuschnitt wäre stark sanierungsbedürftig, diese Sanierung soll absolut unwirtschaftlich sein. Außerdem ist es zu klein für rund 25 Mitarbeiter.
• Das Gelände ist durch Zäune und Tore stark abgeschottet, man will sich künftig offener präsentieren.

Als Horremer bin ich mit diesem Vorhaben nicht einverstanden. Ich habe Verständnis für einige Aspekte, die die Genossenschaft anführt. Aber für diese radikale Lösung gibt es nur eine Antwort: NO GO!
Sowohl das Herrenhaus und auch das alte Horremer Spritzenhaus müssen erhalten werden. Beide stellen ein gutes Stück Horremer Geschichte dar, von der mittlerweile viel zu viel modernen (bzw. mittlerweile heruntergekommenen) Zweckbauten weichen musste.
Optimaler Weise sollte die komplette Hofanlage in ähnlicher Weise wieder hergestellt werden, barrierefreies Wohnen und ein notwendiger Verwaltungsanbau liessen sich auch in harmonischer Klinkerfassade im alten Stil errichten bzw. sanieren. Dies hätte im übrigen viel mehr Charme als die geplanten neuen Zweckbauten.
Die Genossenschaft ist seit einem vierteljahrhundert Eigentümer des Herrenhauses und damit für den aktuellen Sanierungsstau hauptverantwortlich.
Die Genossenschaft mit weit über 1.000 Mietwohnungen in Horrem hat eine Verantwortung für die Gestaltung dieses Stadtteils. Sie hat mit Ihren Bauten in den 60er und 70er Jahren diesen Statteil entscheidend in negativer Hinsicht geprägt. Aus dem Bauern- und Eisenbahnerdorf wurde und wird immer mehr ein sozialer Brennpunkt. Der Unmut der Mieter (Genossen) staut sich immer mehr an und entlud sich bereits bei Bürgerversammlungen der IGH.
Das Neubauvorhaben passt nicht in den Horremer Ortskern. Es sieht in den Planungen wunderbar modern aus und könnte somit im Düsseldorfer Medienhafen oder in der Airport-City stehen. Wir benötigen keinen kalten und gesichtslosen Neubau sondern charaktervolle Gebäude, die zu uns Horremern passen und den Ortskern aufwerten.

Ich bin gespannt auf Ihre/Eure Meinungen und ergänzende Informationen. Bitte auch vormerken: Am Donnerstag, 14.04.2011 findet um 19:00 Uhr eine Bürgerversammlung im Haus für Horrem (Weilergasse 1b) statt. Dort wird das Bauvorhaben sicher ebenfalls diskutiert.

Christian Clemens, Vorsitzender der IG Horrem e.V.

[Horremer Junge]

Ich kann die IG-Horrem mit ihrer Forderungen da nur unterstützen! Auch ich sage, ein -NO GO- für dieses Bauvorhaben in unserem Ortsteil Horrem!

[Webmaster]

Als ich von dem massiven Bauvorhaben „Campus Weilerstrasse“ der „Gemeinnützigen Baugenossenschaft Dormagen“ gehört und auch die Präsentation durch das Architektenbüro gesehen habe war ich geschockt und bin es auch immer noch.

Ein solches Neubauvorhaben mit einer so kalten und unangepassten Optik ist für unseren Ortsteil Horrem auch aus meiner Sicht ein „NO GO“!

Wir haben hier schon genug Bausünden aus vergangenen Tagen und so ein neuer Komplex würde sich da nahtlos einreihen. Es wurde schon genug erhaltenswertes Altes abgerissen. Ich erinnere: „die alte Kapelle auf der Knechtstedener Strasse“. Dieser wird heute noch nachgeweint. Oder erst kürzlich die Jägersruh mit ihrem Saal. Und jetzt wieder ein Abriss. Dadurch würde auch das letzte geschichtliche alte Gebäude, auch wenn es schon so manchmal umgebaut wurde, hier in Horrem für immer verschwunden sein.

Aus meiner Sicht sollte versucht wenden, das neue Bauvorhaben so zu gestalten, dass der ehemalige Gutshof mit dem angrenzenden alten Spritzenhaus und der schönen, wenn auch eingegrenzten Grünanlage, in seiner jetzigen Bauform erhalten bleibt.

Dabei sollte verzichtet werden, die neuen Gebäude zwei- und dreistöckig zu bauen und den Ortskern weiter einzuengen.

Deshalb sind jetzt alle Politiker, Vereine aber auch wir Bürger gefragt, dieses Bauvorhaben so zu stoppen und mit der Baugenossenschaft nach einer vernünftigen und angepassten Lösung für Alle zu suchen.
Halt „Gemeinnützig“ und nicht „Eigennützig“ !

[Mieter]

Es ist sehr schade, so ein schönes altes Gebäude abzureißen.
Wo gibt es noch in Dormagen solche Herrenhäuser? In alles
wird Geld investiert, Dann heißt es, abreißen. Schade, Schade, Schade.
Viele Mietwohnungen müssten instandgesetzt werden. Da investiert
Man nicht, sondern setzt sich lieber ein neues Bürogebäude hin.
Und in der heutigen Zeit lässt sich gut Geld verdienen mit Altenwohnungen.

[Franz Bergen]

Nach dem Besuch der Planungsausschusssitzung, bei der auch ich erstmals von dem Projekt der
Baugenossenschaft hörte, mache ich mir derzeit Gedanken zu einem Alternativvorschlag unter Erhalt des
Herrenhauses (der Rest dürfte unter Denkmalschutzaspekten nicht erhaltenswert sein und dessen Erhaltung
außerdem wirtschaftlich überhaupt nicht tragbar sein).
Nach dem ersten, zunächst auf Grund des Volumens überwältigenden Eindruck, empfand
ich die durchgängig "kalte" Architektur und den Abriss des Herrenhauses als bedenklich. Auch das
energetische Konzept stufe ich als suboptimal ein. Das die Baugenossenschaft auf diesen Grundstücken
und an den Gebäuden und für ihre Organisation etwas tun muss, ist denke ich unstrittig. Wenn dort etwas
investiert wird, bietet dies auch Chancen für Horrem.
Hier möchte ich zunächst nur einige Grundgedanken für die Umgestaltung skizzieren:

- das Herrenhaus sollte äußerlich in seinen Ursprungszustand zurückversetzt werden und im
Gesamtkonzept des Geländes im Zentrum stehen,
- die Innengestaltung sollte insbesondere angepasst an die Bedürfnisse der Bewohner des künftigen
barrierefreien und betreuten Wohnens realisiert werden,
- um eine "Gettobildung" oder "Wagenburgsituation" zu verhindern sollten auch öffentliche Angebote
integriert werden, die ggf. vom Betreiber der Seniorenbetreuung zu leisten wären,
- die Erstellung von barrierefreiem Wohnraum ist zu begrüßen, sollte aber nicht so dicht sein wie
seitens der Baugenossenschaft vorgesehen (Überalterung des Zentrums),
- ein neues Verwaltungsgebäude der Baugenossenschaft ist an dieser zentralen Stelle in Horrem
wünschenswert, wenn nicht sogar aus Serviceaspekten zwingend erforderlich. (Zum Service gehört
allerdings auch eine energetische Modernisierung des Wohnungsbestandes der Baugenossenschaft.)
- eine Platz-/Geländegestaltung, die den Horremer Dorfanger mit einbezieht ist wünschenswert,
- das Problem der übermäßigen Autofahrten über die Weilerstraße durch Durchgangsverkehr ließe sich
im Rahmen dieser Maßnahmen durch einen Rückbau von ca. 50 m zwischen jetziger Shinto-Einfahrt
und Praxis Höveler (Sperrung der Weilerstraße) und Schaffung neuer Zufahrten (als Sackgassen) zu
den vorhandenen Grundstücken lösen,
- ein von der Baugenossenschaft vorgesehener Kinderspielplatz (ev. auch als Ersatz für den bisher
nicht erstellten Spielplatz auf dem jetzigen Rotes Kreuz-Gelände) könnte so in der Nähe der
Gaststätte "Destille" erstellt werden, die als Café/Bistro am "Park" wiederbelebt werden könnte

Anmerkungen zu den Themen der Bürgerversammlung am 14.04.11:

Zum Thema Bahnhofsumfeld habe ich in der Bürgerbefragung des Planungsausschusses um die nochmalige
Prüfung der finanziellen Möglichkeiten gebeten auch das Gelände hinter dem Bahnhof an der
Knechtstedener Straße mit in die Umgestaltung einzubeziehen. Zur Bestärkung der Dringlichkeit wählte
ich den Vergleich mit einem von zwei Seiten angefaulten Apfel: "Es nützt nichts die eine Seite zu
entfernen und die zweite Seite weiter faulen zu lassen. Der Apfel fault dann mit der Zeit von hinten
durch."

Zum Thema energetische Modernisierung (Mieterproblem): Eine energetische Modernisierung ist zwar mit
einem Mietaufschlag verbunden (anteilig sollten dies ca. 6-8% der Investitionskosten sein), werden die
kostengünstigsten Maßnahmen ergriffen führt diese aber ggf. von anfang an oder nach 2-3 Jahren zu einer
Entlastung des Mieters durch eine dauerhaft günstigere Warmmiete.

[Markus Roßdeutscher]

Ich bin dafür den Horremer Hof als eine der wenigen noch erhaltenen Zeugnisse der Vergangenheit in unserem Stadtteil, in seiner historischen Form zu erhalten. Die Baugenossenschaft könnte doch auch eine andere Nutzung und ein abgewandeltes Geschäftsmodell ins Auge fassen. Im Kölner Norden (Worringen, Langel) sind bereits diverse alte Bauernhöfe auf diese Weise der Nachwelt erhalten geblieben, indem man Haupt-, Nebengebäude und Stallungen kernsaniert und für interessierte Mieter / Eigentümer wohnbar gemacht hat. D.h. denkmalwürdige Gebäude wurden zu Wohnanlagen umfunktioniert. Das kann auch in Horrem gelingen. Gleichzeitig würde man Horrem auch für kreative, jüngere und ggf. solvente Schichten interessant machen, mit positiven Nutzen für die Allgemeinheit des Statdteils, der nicht zu einem reinen Armenhaus verkommen darf. Hier sollte auch die Baugenossenschaft Verantwortung übernehmen und das reine Profitstreben einmal hinten anstellen. Weitere Flächen in Horrem könnten ebenfalls umgewandelt werden, sodass auch für eine Altersredinz inkl. Verwaltungstrakt noch reichlich Platz an anderer Stelle dafür vorhanden wäre. Es müssen klevere und intelligente Lösungen gefunden werden, die einen anderen Weg in der Stadtgestaltung und -planung einschlagen.

[Horremer Junge]

Wie heißt es so schön: „Die Hoffnung stirbt zum Schluss“. Ab jetzt besteht bestimmt keine Hoffnung mehr, nach dem eingegangenen Gutachten der Denkmalkommission des LVR, dass der Horremer Hof in seiner jetzigen Form erhalten bleibt.

Aber wenn man mal ehrlich ist, daran geglaubt hat bestimmt keiner das der alte Horremer Hof erhalten bleibt. Gerade wenn wirtschaftliche Interesse im Vordergrund stehen und die Meinung von uns Bürgern ist ja auch nicht wirklich gefragt oder nur dann, wenn wir Bürger Eigenleistungen erbringen sollen.

Und noch Eines: Mit uns Horremer Bürgern kann man es ja machen, mit einer kleinen „Republik“ am Rande einer Stadt.
Hier noch einem ganz klar: „ Lasst das alte Herrenhaus stehen und nutzt die vorhandenen Gebäude so wie sie jetzt stehen!“ Werdet Horremer und erhaltet unseren Ortskern in dem wir und um den wir hier leben!

Seid halt gemeinnützig und nicht eigennützig.

[Horremer Junge]

Hallo IG Horrem!!

Lebt ihr noch, oder habt ihr die Aktivitäten zum "no go" Bauvorhaben eingestellt?

[Zille65]

Leider habe ich auch schon festgestellt, dass es um die IG recht ruhig geworden ist. Und jetzt, wo sie wieder gefragt ist, ….. ist jetzt Funkstille.

Da kann man nur hoffen, dass die Baugenossenschaft nicht wie sie es geplant hat, ihr Bauvorhaben auch so durchzeiht. Es gibt doch viel Ablehnung ihr in Horrem gegen dieses Bauvorhaben!

Und nun ist keiner mehr da, der uns hier hilft!!!!

Aber beim nächsten Fest, da werden wir sie wieder sehen, die Mitglieder des Vorstands der IG Horrem.

[Admin]

Hallöchen,

natürlich lesen wir hier noch mit
Auch wenn dieses Forum noch kein Selbstläufer ist, sind wir dennoch dankbar für jeden Beitrag.
Eure Meinungen sind wichtig, um gegenüber der Baugenossenschaft druck ausüben zu können.

Ich werde mich mal bemühen einen aktuellen Stand abzufragen und diesen einmal hier zu Papier
zu bringen.